Homöopathie bei Allergie

Homöopathische Therapie bei Allergie

Die Behandlung von Allergien mit den Mitteln der Homöopathie ist ein Schwerpunkt von mir. Die klassische Homöopathie ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Lebenskraft zu stärken, den Organismus zu stabilisieren und den Heilungsprozess einzuleiten bzw. die Heilung zu erreichen.

Dabei ist es mir wichtig, Informationen über alle Symptome der allergischen Erscheinungen zu erfahren (wann entsteht die Allergie, wie sind genau ihre Symptome, was bessert oder verschlechtert sie, gibt es Begleiterscheinungen, kann man eine Ursache ausfindig machen, usw.). Der einzelne Mensch in seiner Individualität und mit seinen Befindlichkeiten und Empfindungen ist immer der Ausgangspunkt.

Im weiteren Verlauf der Therapie geht es darum, die zugrunde liegende Allergieneigung zu beeinflussen und nicht nur die aktuelle Reaktion auf Pollen, Lebensmittel, Medikamente, usw. zu behandeln. Der Fokus liegt darauf, dass die tiefsitzende Störung weniger belastend wird und in der Folge durch weitere Behandlungsschritte die Allergie nicht mehr auftritt.

Bei chronischen Krankheiten wie Allergien muss der kranke Mensch sich nicht oft in der Praxis vorstellen. Zu Anfang sind häufigere Kontrollen von Bedeutung, dann genügt es alle zwei bis drei Monate oder bei Bedarf. Zentral ist dabei der Austausch: Nur mit einem Feedback der Patientinnen und Patienten gibt es gute Behandlungsergebnisse, weil die Therapie sich immer ganz individuell am Patienten orientiert.

Gern für Sie da

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Artikel erschienen in CLIO, die Zeitschrift für Frauengesundheit, Nr. 63, November 2006, Autorin: Clementina Rabuffetti

Allergie und klassische Homöopathie

Aus homöopathischer Sicht sind Allergien eine chronische Krankheit, d.h. trotz anfänglich guter Behandlungserfolge häufen sich im längeren Verlauf die Rückfälle bzw. wiederholt sich das Problem periodisch. Es gibt Allergien, die sehr lästig aber nicht gefährlich sind, andere dagegen sind für den Organismus gravierender, manchmal sogar lebensbedrohlich.

Frauen sind genau so häufig wie Männer betroffen.

Ich lade Sie ein, das Thema dieses Mal anders zu betrachten. Setzten Sie eine „homöopathische Brille“ auf und Sie werden wahrscheinlich neue Aspekte erkennen, die nicht neu sind, die Sie aber bis jetzt nicht in diesem Zusammenhang gesehen haben.

Ursachen der Schwächung des Immunsystems

Was hat das Immunsystem so geschwächt, dass es kein Gleichgewicht mehr gibt, sondern nur Überreaktionen?

Als erstes alle Medikamente die „gegen“ etwas sind (gegen Bakterien, Viren, Pilze, Fieber, Schmerzen, Hautauschläge, Husten, Schnupfen, usw.). Wenn sie (oft) verabreicht werden, wird die Lebenskraft enorm gestört. Ein starker Organismus kann durchaus solche Arzneimittel verkraften und sich nach der Behandlung erholen. Leider sind die meisten Menschen heute nicht so kräftig und gesund wie ihre (Ur)Großeltern. Die Folge davon ist, dass die Anwendung starker Medikamente eher nachteilig ist, da sie die Krankheitsneigung erhöht. Bei Lebensgefahr ist es natürlich keine Frage, einige Arzneimittel sind lebensrettend. Aber viel zu oft wird ein starkes Medikament mit der Begründung „Es geht nicht anders“ verabreicht, und in den meisten Fällen kann man darauf verzichten und anders behandeln (z.B. eine Bronchitis kann fast immer ohne Antibiotika und nur mit der klassischen Homöopathie geheilt werden).

Andere Faktoren, die die Abwehrkräfte beeinflussen, sind Umweltgifte in Luft, Wasser, Erde und Wohnungen, Autoabgase, Pestizide, Konservierungs- und Zusatzstoffe in Lebensmitteln. Nicht alle Menschen sind gleich empfindlich auf einen chemischen Stoff (es ist wie mit dem Kaffee: Manche vertragen ihn gut, andere überhaupt nicht). Hier geht es um eine enorme Vielfalt von Substanzen, die in der Natur nicht existieren und seit den 50er Jahren aus Erdöl gewonnen wurden.

Auch Fehlernährung kann das Immunsystem ruinieren, ist aber in Westeuropa selten im Vordergrund. Dagegen ist hier der seelische Faktor von enormer Bedeutung: Dauerstress, Angst, Kummer, Konkurrenz, Neid, usw. Die Homöopathie hat schon vor 200 Jahren erkannt – einige Jahrzehnte vor der Geburt der Psychoanalyse – welche große Rolle seelische Belastung als Wegbereiter zu Krankheiten spielt.

Allergie und Veranlagung

Sie ist ein wichtiger Aspekt in der Entstehung von Allergien. Die Allergiebereitschaft wird oft von Mutter und Vater weitergegeben. Je schwächer das Immunsystem der Eltern ist, desto mehr Kinder mit einer Allergiedisposition werden geboren. Danach reicht eine verhältnismäßig kleine Störung und die Allergie ist plötzlich da, wie durch Mausklick.

Fremdeiweiße als Allergieauslöser

Die Natur hat uns viele Schutzvorrichtungen gegen Fremdstoffe gegeben. Eiweiße, die aus fremden Organismen stammen, müssen vom Verdauungstrakt so bearbeitet werden, dass wir Nährstoffe gewinnen und keine Schäden davon bekommen. Gelangen aber Fremdeiweiße in die Blutbahn, kommen Antigene und Blut in Direktkontakt; dieser Vorgang setzt Reaktionen des Immunsystems in Gange. Das geschieht z.B. durch Impfungen, wenn sie als Spritze verabreicht werden.

Die Impfspritze enthält Fremdeiweiße, die aus den Viren bzw. Bakterien stammen (sie sind der Hauptbestandteil der Impfung), außerdem Reste aus dem Kulturboden, wo dieKrankheitserreger gezüchtet werden (oft Hühnereier, Kaninchen- bzw. Affennieren, Krebszellen usw.). Das ist für Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährlich, weil ihr Immunsystem noch nicht reif ist. Die Entwicklung der Abwehrzellen in Kindern, die in den ersten zwei Lebensjahren geimpft wurden, zeigt Veränderungen im Sinne einer Allergie.

Auch einige Zusatzstoffe in der Impfspritze, wie z.B. Aluminium, regen die Bildung von allergietypischen Antikörpern an. Diese ganzen Vorgänge sind wissenschaftlich nachgewiesen. Bei Erwachsenen, die schon unter Allergien leiden, können Fremdeiweiße das Problem verstärken.

Die „Unterdrückung“

Wenn wir die „homöopathische Brille“ wieder aufsetzen, merken wir einige Details, die uns sonst entgangen wären.

Werden die Krankheitssymptome einer Allergie zum Verschwinden gebracht (mit Sprays, Nasen- bzw. Augentropfen, Salben, Antihystaminika, homöopathische Mischpräparaten, Naturheilmitteln, Hausmitteln usw.), bleibt die eigentliche Krankheit ungeheilt und kann sich in tiefere Schichten des Organismus „verlagern“. Aus einem Heuschnupfen mit Nasenbeteiligung oder einer Augenreizung durch Tierhaare/Hausstaub entsteht Asthma, aus einer relativ harmlosen Lebensmittelallergie, die nur eine Mundreizung bewirkt, entwickelt sich eine lebensbedrohliche Reaktion. Es gibt unzählige Beispiele davon, nicht nur was Allergien betrifft.

Die scheinbar unproblematische Unterdrückung der Symptome bewirkt eine Blockierung derKrankheitsventileund die Beschwerden werden in die Tiefe des Organismus gelenkt, d.h. der Mensch erkrankt in tieferen Schichten und die daraus resultierenden Erkrankungen sind gravierender und schwerer zu heilen. Ausscheidungen gehen von innen nach außen, das ist ein Naturgesetz. Unterdrückung geht in die entgegengesetzte Richtung.

Unterdrücken kann man mit Medikamenten, Hausmitteln, Operationen, z.B. Entfernen von Zysten, Warzen, Mandeln, Veröden von Krampfadern und Hämorrhoiden, Schließen von Fisteln, Verätzen von Haut- und Schleimhautstellen (lebensrettende Operationen sind hier nicht gemeint). Andere Beispiele sind Unterdrückung durch Kummer, emotionalen Schock, Schreck, Demütigung und auch durch Verkühlung (Menstruation durch Kaltbaden gestoppt), durch die Antibabypille, durch die Hormontherapie in den Wechseljahren usw.

Eine Unterdrückung kann neue Symptome/Krankheiten entstehen lassen, die meist nicht in Zusammenhang mit der vorausgegangenen Erkrankung gebracht werden.

Der Gesundheitslevel

Um besser zu verstehen, was mit unserer Gesundheit passiert, stellen Sie sich eine Leiter vor. Auf den obersten Sprossen sitzen die Gesunden und Starken. Sie sind selten krank, und, wenn sie etwas bekommen, dann handelt es sich meist um akute Erkrankungen, die auch heftig sein können, aber von alleine verschwinden, ohne Folgen zu hinterlassen.

Aber wenn wir anfangen, das Fieber zu senken, die Nase frei zu machen, den Schleim zu lösen, die Pickel auszutrocknen, den Ausschlag zu kurieren, dann blockieren wir den Krankheitsverlauf, ohne die Krankheit zu heilen, und schwächen die Lebenskraft

Geschieht es öfter bzw. ist der Mensch schon geschwächt, dann rutscht er ein paar Sprossen der Leiter nach unten und bekommt eine „neue“ Krankheit, z.B. Allergie, Neurodermitis, immer wieder kehrende Infekte, Neigung zu Blasenentzündungen, zu Vaginalpilzen, zu Unterleibsbeschwerden, zu Nebenhöhlenentzündungen, zu Kopfschmerzen, aber auch Nervosität, Konzentrationsstörungen, ADHS, Chronischer Müdigkeit, starke Ängste, Unruhe.

Der Gesundheitslevel ist niedriger im Vergleich zur ersten Gruppe.

Innerhalb dieser zweiten Gruppe gibt es mehrere Stufen. In der ersten Zeit sitzen die Kranken auf den obersten Sprossen des zweiten Levels. Wenn man die Krankheit richtig behandelt, ohne die Symptome einfach zu unterdrücken, kann jeder seinen ursprünglichen Gesundheitslevel wieder erreichen. Meist geschieht das Gegenteil: Es wird weiterhin kräftig unterdrückt, so dass der Kranke weiter nach unten rutscht, die Beschwerden werden stärker bzw. gravierender (z.B. aus einem Heuschnupfen wird Asthma).

In den 50er Jahren befanden sich die meisten Kinder in der ersten Gruppe, heute sitzen sehr viele Säuglinge in der zweiten Gruppe, manche werden schon dort geboren.

Nach (Jahren von) medikamentöser Unterdrückungen, Dauerstress, Angst um die Zukunft/um die Arbeit, kommt eine Phase, wo alle Beschwerden verschwinden, auch die Allergien, nicht mal eine Erkältung meldet sich. Wir sind in die dritte Gruppe angekommen, die nach Jahren der „Ruhe“ das Tor für Erkrankungen öffnet, die offiziell nicht heilbar sind: z.B. die Autoimmunerkrankungen, eine weitere „Verrücktheit“ des Immunsystems. Wer hätte das gedacht, dass aus einer Allergie, aus einem Ausschlag, aus chronischen Infekten so etwas entstehen kann?

Dieses Modell der Gesundheitsleiter ist natürlich sehr vereinfacht. Innerhalb jeder Gruppe

gibt es viele Sprossen, viele Stufen, und nicht alle werden sich 100%ig darin wieder finden. Aber die Grundidee stimmt, ich mache diese Erfahrung in meiner Praxis jeden Tag, wenn ich die Vorgeschichte der Kranken analysiere. Mache aber auch die Erfahrung, dass es nach oben gehen kann, dass jede/r den ursprünglichen Gesundheitslevel wieder erreichen kann.

In der vierten Gruppe, in den untersten Sprossen der Leiter, befinden sich Menschen, deren Lebenskraft nicht mehr reagieren kann, die sehr wahrscheinlich nicht geheilt werden können.

Raus aus der Allergie durch Homöopathie

Wie wir auf der Leiter hinuntergerutscht sind, so können wir wieder nach oben klettern. Die klassische Homöopathie ist eine ausgezeichnete Hilfe dabei, die Lebenskraft zu stärken, den Organismus zu stabilisieren und den Heilungsprozess einzuleiten bzw. die Heilung zu erreichen.

Heute hören wir überall das Wort „homöopathisch“, aber selten handelt es sich um klassische Homöopathie, nach den Regeln der Kunst. Oft wird z.B. ein Mittel gegen Heuschnupfen von der Werbung angepriesen, und alle Heuschnupfengeplagten sollten dasselbe Mittel bekommen. Das ist überhaupt nicht homöopathisch, auch wenn auf der Packung „Homöopathisches Mittel“ steht. Homöopathie kann nur individuell sein, das Mittel muss für den Kranken richtig passen, d.h. muss auch viele andere Aspekte seiner (Kranken)Geschichte berücksichtigen. Wir wollen konstitutionell behandeln, d.h. mit Berücksichtigung vieler Aspekte (natürlich die Allergie, dann alle anderen aktuellen Probleme, körperlicher bzw. seelischer Natur, die Individualität, die Vorgeschichte, die Familienerkrankungen usw.).

Im Repertorium (ein Buch, das jede Homöopathin braucht) finden wir z.B. 131 Mittel unter „Heuschnupfen“ und 33 unter „Heuschnupfen mit asthmatischer Atmung“. Um heraus zu bekommen, welches Mittel am besten für eine bestimmte Patientin geeignet ist, ist ein langes Gespräch notwendig. Das setzt eine richtige Ausbildung voraus, Erfahrung und Kompetenz. Daher sind Bücher zur homöopathischen Selbstbehandlung bei chronischen Erkrankungen absolut nicht passend.

Wie erkennen wir, dass es sich wirklich um klassische Homöopathie handelt?

1. Ein langes Gespräch (1,5-2 Stunden), nicht nur über die Allergiebeschwerden, ist notwendig.

2. Das Mittel wird von der Homöopathin individuell ausgesucht, und nicht nach „bewährten Indikationen“ verschrieben. Es wird nur ein Mittel gegeben, kein Mischpräparat. Falls ein zweites Mittel nötig ist, wird es später gegeben.

3. Nach einer gewissen Zeit (6-8 Wochen) ist ein weiterer Termin geplant, um Veränderungen zu besprechen. Der zweite Termin ist genauso wichtig wie der erste, sonst kann keine Rede von konstitutioneller Behandlung sein.

Manche brauchen eine kurze Behandlungszeit, d.h. die Lebenskraft ist gut und wenig Unterdrückung hat stattgefunden. Andere müssen hin und wieder (2-4 Mal im Jahr) zur Homöopathin. Hier gibt es oft eine lange Geschichte von Unterdrückungen, die die Lebenskraft geschwächt Hat.

Im Laufe des Heilungsprozesses kann der Organismus akute Reaktionen entwickeln, die die Aufgabe haben, den Sprung nach oben in die Gesundheitsleiter zu ermöglichen. Ich habe sie oft beobachtet, und bin immer wieder verblüfft, wie gut die Lebenskraft weiß, was zu tun ist. Wir brauchen nur die richtigen Impulse zu geben.

Die Veränderung ist oft mehr als eine geheilte Allergie. Sie bedeutet je nach Lebensphase Energie, Mut, Arbeitslust, Klarheit, Reife und Spaß am Leben. Wer hätte gedacht, dass sich aus einer Allergie so viel entwickeln könnte?

Homöopathie-Verband & Zertifizierung

foto homöopathische behandlung von allergien
foto homöopathie bei heuschnupfen pollen