Schilddrüse & Autoimmun-Erkrankungen

Homöopathie bei Schilddrüsen- und Autoimmun-Erkrankungen

Ein wesentlicher Schwerpunkt in meiner Homöopathie-Praxis sind Schilddrüsenunterfunktion und -Überfunktion, Hashimoto und Basedow (Formen der Unterfunktion bzw. Überfunktion, die durch Antikörper hervorgerufen werden), Schilddrüsenknoten und –Vergrößerung sowie Autoimmunerkrankungen (Erkrankungen bei denen der eigene Antikörper die Funktion eines Organs stören). Meine langjährige Erfahrung zeigt gerade für diese Krankheitsbilder gute homöopathische Therapieerfolge.

Die Schilddrüse beeinflusst nicht nur wichtige Körpervorgänge (Energie- und Wasserhaushalt, Temperatur, Verwertung der Nahrung, hormonelles Gleichgewicht, beim Fötus und beim Kind Wachstum und Ausbildung des Nervensystems), sondern auch unsere Stimmung und unser Temperament.

Wie entstehen Schilddrüsenstörungen und Autoimmunerkrankungen?

Es gibt viele mögliche Ursachen, meist sind mehrere Faktoren beteiligt:

  • langanhaltender, nicht abgebauter Stress, körperlich und emotional (z.B. Kummer, Enttäuschung, Demütigung, tiefe Sorgen, große Ängste, Schock, Verlust eines geliebten Menschen, große Anspannung, sexueller Missbrauch in der Kindheit, übertriebener Sport)
  • Zeiten der hormonellen Veränderung (Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahre)
  • Eingriffe ins Hormonelle (lange Einnahme der Antibabypille, Operationen, Medikamente, usw.)
  • Unnatürliche Rhythmen durch Schichtdienst, durch Schlafmangel
  • Überforderung (viele Frauen sind leider in dieser Situation durch die doppelte Belastung von Beruf und Familie)
  • Zu viel Jod bzw. zu wenig Jod
  • Schwermetallbelastung
  • Durchgemachte schwere Erkrankungen, die den Organismus geschwächt haben (z.B. Pfeiffersches Drüsenfieber, Borreliose)
  • Aber vor allem ein oft missverstandenes Phänomen: Akute Erkrankungen, die nicht richtig ausgeheilt sind, weil die Behandlungen nur darauf abzielten, die Symptome verschwinden zu lassen. Das hat eine Schwächung des Immunsystems und der Lebenskraft bewirkt mit der Folge, dass der Gesundheitslevel abgesunken ist. Von meinem Lehrer Georgos Vithoulkas habe ich gelernt dieses Phänomen zu erkennen, und habe es tausendmal in der Praxis bestätigt gesehen.

Hashimoto | Eine autoimmune Schilddrüsenunterfunktion

Heute wird die Hashimoto – Thyreoiditis, eine Schilddrüsenunterfunktion, sehr häufig diagnostiziert. Sie zeigt folgende Merkmale:
Zu Beginn gibt es bei den Patienten eine Entzündung der Schilddrüse, die meist unbemerkt bzw. unverstanden verläuft, dann entwickelt sich eine Unterfunktion, die bestimmte Antikörper (TPO-AK) aufweist. Sie haften sich am Schilddrüsengewebe und stören die Produktion von den notwendigen Hormonen (T3 und T4). Mit der Zeit werden immer weniger Hormone produziert und eine Unterfunktion entsteht. Autoimmun wird dieses Phänomen genannt, weil der Körper Antikörper produziert, die das eigene Gewebe angreifen und langsam funktionsunfähig machen. Das ist heute die häufigste Autoimmunerkrankung.

Schulmedizinisch werden synthetische Hormone verordnet (L-Thyroxin), die die Krankheit nicht heilen und nur die fehlenden Hormone ersetzen. Die Einnahme muss das ganze Leben fortgesetzt werden.

In der Praxis habe ich oft erlebt, dass, wenn man frühzeitig homöopathisch interveniert, die Schilddrüse wieder aktiviert wird und die Autoimmunlage behandelt werden kann, so dass die Hormone im Idealfall abgesetzt werden können bzw. deren Einnahme gar nicht gestartet werden muss.

Werden künstliche Hormone schon seit vielen Jahren eingenommen, wird das Absetzen schwieriger, aber die Autoimmunlage kann und sollte auf jeden Fall homöopathisch behandelt werden, damit keine neuen Autoimmunerkrankungen sich entwickeln.

Morbus-Basedow| Eine autoimmune Schilddrüsenüberfunktion

Eine andere häufig vorkommende Schilddrüsenstörung ist die Überfunktion, oft geht es um Morbus-Basedow, eine autoimmune Schilddrüsenüberfunktion. Sie wird schulmedizinisch mit sogenannten Schilddrüsenblockern behandelt, die die Schilddrüse vorübergehend in ihrer Arbeit blockieren. Da diese Medikamente die Leber sehr belasten, hofft man, dass die Überfunktion sich mit der Zeit abschwächt. Daher werden sie langsam reduziert und man schaut, ob die Schilddrüse ruhiger geworden ist. Sollte das nicht passieren, wird eine chirurgische Entfernung der Schilddrüse vorgeschlagen bzw. eine Radio-Jod-Therapie (kontrollierte Einnahme von radioaktivem Jod) mit dem Ziel die Schilddrüse zu zerstören. Danach müssen Schilddrüsenhormone ein Leben lang eingenommen werden.

Auch hier kann die Homöopathie die Schilddrüse oft beruhigen, ihr zu ihrer normalen Funktion verhelfen und die Autoimmunlage ins Gleichgewicht bringen.

Bei Autoimmunstörungen reicht es nicht immer, die Konstitution zu behandeln. Manchmal muss man homöopathische Mittel anwenden, die speziell auf die Autoimmunlage wirken.

In der Heilungsphase kann es akute Beschwerden, eventuell mit Fieber, geben. Das sind willkommene Reaktionen: Hier versucht der Organismus, das Grundproblem zu heilen, indem er das Immunsystem auf Hochtouren bringt. Die Natur tut alles, um das Gesundheitslevel zu bessern. Wenn wir nicht geeignete Mittel verwenden, die die Akutsymptome unter den Teppich kehren, wird sich nur das Akute verändern, aber die Besserung der tiefen Störung wird sich nicht einstellen. Damit das Problem gelöst wird, muss man den Prozess verstehen, der zu Krankheit geführt hat, und in der Therapie dementsprechend handeln.

Der eigene Rhythmus

Es gibt auch Schilddrüsenprobleme, die nicht autoimmun sind: z.B. Vergrößerung, Knoten, Zysten. Hier gilt was schon gesagt: Schauen wir, ob es eine tiefe Ursache gibt und dann behandeln wir zuerst die Konstitution. Wenn es nicht ausreicht, schauen wir nach homöopathischen Arzneien, die eine spezielle Wirkung auf die Schilddrüse haben.

In allen Fällen von Schilddrüsenstörungen ist wichtig, den eigenen Rhythmus wiederzufinden. Rhythmen spielen in unserem Leben eine große Rolle: Tag / Nacht, Arbeit / Pause, wach sein / schlafen, usw. Die meisten Frauen, die Schilddrüsenstörungen entwickeln, haben diesen Rhythmus verloren. Daher ist es heilsam, neben der Homöopathie, mit Hilfe z.B. von Yoga, Meditation, Entspannung, die eigene Mitte und ein neues Gleichgewicht zu finden.

Manchmal bringt die Behandlung einer Krankheit auch Veränderungen mit sich, wenn die / der Kranke offen ist für neue Schritte.

Das Thema Jod

Es ist ein komplexes Thema, das nicht in wenigen Sätzen besprochen werden kann. Was ich mit Sicherheit sagen kann, ist dass nicht jeder Mensch Jod braucht. Manchen tut es gar nicht gut. Deswegen ist die Verwendung von jodierten Lebensmitteln für manche Menschen, z.B. bei Überfunktion der Schilddrüse, absolut kontraindiziert, daher verboten.

Eine Testung des Jods im Blut bringt keine wertvolle Information, besser sollte es im Urin überprüft werden, um zu sehen, ob ein Mangel besteht.

Schwermetalle

Manchmal ist jemand mit Schwermetallen (Aluminium, Quecksilber, usw.) stark belastet, das kann eine Schilddrüsenstörung negativ beeinflussen. Eine Blutuntersuchung eignet sich nicht, um Schwermetallbelastungen zu ermitteln, weil sie selten im Blut rumschwimmen. Da sie meist im Bindegewebe sich ablagern, ist ein Provokationstest nötig, d.h. eine bestimmte Substanz wird eingenommen, die Schwermetalle aus dem Bindegewebe mobilisiert, um ihre Ausscheidung im Urin zu überprüfen. Sollten Schwermetalle vorhanden sein, werden sie mit Hilfe von Stoffen aus der Naturmedizin gebunden, damit sie ausgeschieden werden können.

Gern für Sie da

Veröffentlichungen zum Thema Schilddrüse

Beim VKHD: Schilddrüsenerkrankungen mit Homöopathie begleiten

Im HomSym-Verlag: Erkrankungen der Schilddrüse | Vortrag auf CD

Homöopathie-Verband & Zertifizierung

foto  Hashimoto Schilddrüsenunterfunktion
Foto Morbus-Basedow  childdrüsenüberfunktion